01.06.17
Die schönste Region Bayerns - auch für Zecken
Nicht nur wir Menschen zwischen Chiemsee und Königsee fühlen sich hier in der Region besonders wohl. Auch viele Tiere sind hier besonders gerne heimisch - eines davon ist die Zecke.
Bekannt als kleine unliebsame Blutsauger gehören sie jedoch wie jedes andere Lebewesen in den natürlichen Zyklus des Lebens dazu - so Dr. Christoph Werner aus der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Mair/Werner in Freilassing.
Obwohl die Zecke in ihrem Normalzustand sogar noch kleiner ist als ein Streichholzkopf, kann sie in vollgesogenem Zustand sogar auf eine Größe von über drei Zentimetern anwachsen.
Ein Zeckenbiss kann bekanntermaßen schlimme Folgen nach sich ziehen - sowohl Borreliose als auch FSME, die sogenannte Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, können die Gesundheit dabei stark gefährden.
Obwohl ein Zeckenbiss für die Meisten von uns wohl eher eine Seltenheit ist, gibt es auch Menschen zu denen der Zeckenbiss zum Berufsrisiko zählt, so beispielsweise der heimische Förster Otto Ertl.
Lau Ertl gibt es Förster, die es im Jahr mit rund 30 bis 40 Zecken zu tun haben - im Fall der Fälle gilt immer: die Zecke so schnell wie möglich entfernen. Im besten Fall mit einer entsprechenden Zeckenzange - falls keine in greifbarere Nähe ist, dann die Fingernägel zur Hilfe nehmen. Sollte der Zeckenkopf in der Haut verankert bleiben, dann lieber nachträglich so bald wie möglich den Arzt aufsuchen. Denn je kleiner der Zeckenrückstand umso geringer ist am Ende auch das Infektionsrisiko.
Besonders heimisch fühlt sich die Zecke im südlichen Raum Bayerns - sprich im Chiemgau, Berchtesgadener Land und Ruperti Winkl. Laut Bayernwelle-Wetterexperte Christian König ist dabei sowohl die Vegetation als auch das Wetter aussschlagebend für das hohe Zeckenrisiko in der Region. Obwohl die Zecken allgemein sehr robust sind was das Wetter betrifft, bieten mittelwarme Temperaturen gefolgt von Regenschauern und Gewittern optimale Überlebenschancen für die Spinnentiere. Wegweisend für die Anzahl der Zecken ist ebenso der Monat April - wenn es in diesem Raum zu keinen maßgeblichen Temperaturschwankungen im Minusbereich kommt, haben die Zecken optimales Entwicklungspotenzial.
Doch nicht nur der Mensch ist von Zecken geplagt - vor allem Tiere, also auch unsere Haustiere leiden unter dem hohen Zeckenaufkommen. Hunde können beispielsweise ebenso an Borreliose erkranken, bei Katzen ist das jedoch schwerer nachweisbar. Deshalb gilt: schützen Sie auch Ihre Vierbeiner vor den Krankheitserregern der Zecke und führen Sie deshalb regelmäßige Kontrollen bei Ihren Haustieren durch. Ebenso können Sie Ihre Tiere mit diversen Mitteln schützen - Tierarzt Cr. Christoph Werner empfiehlt hierbei jedoch nicht auf die üblichen Hausmittelchen zurückzugreifen. Es ist sinnvoller sich in der Tierarztpraxis über entsprechende Anti-Zecken-Mittel zu informieren.
Wie Sie es möchlichst Zecken-frei durch den Sommer schaffen? Bei Wald- und vor allem Wiesenspaziergängen darauf achten feste Schuhe sowie lange Hosen zu tragen: und wenn Sie zu Hause ankommen einmal den Körper nach Zecken absuchen und die kleinen Krabbeltiere notfalls so schnell wie möglich entfernen.
Angelina Kwoczalla - Redaktion
Ebenso Schutz bietet im Vorfeld eine Zeckenimpfung gegen den FSME-Erreger - das müssen Sie wissen: