14.10.15
Flüchltingszahlen nach wie vor hoch
Aktuelle Situation (Stand 17:00 Uhr):
Der Zustrom von Flüchtlingen über die Grenze in Freilassing ist nach wie vor ungebrochen hoch: Heute Mittag haben sich knapp 1.000 Flüchtlinge in der Notunterbringung in Freilassing aufgehalten. 700 Menschen sind im Laufe des Tages mit einem Sonderzug Richtung Mannheim weitergeleitet worden. Weitere 200 sollen mit Bussen weiterverteilt werden. Zur Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge ist seit gestern auch die Bundeswehrturnhalle in Bad Reichenhall zur Notunterkunft umfunktioniert worden.
Auch in Salzburg sind die Flüchtlingszahlen heute wieder angestiegen. 1.800 Flüchtlinge haben dort tagsüber auf den Grenzübertritt nach Freilassing gewartet. Die Flüchtlingssituation hält Salzburg bereits seit acht Wochen auf Trab. Mehr als 100.000 Flüchtlinge haben Salzburg in Richtung Deutschland passiert. Landeshauptmann Wilfried Haslauer spricht in diesem Zusammenhang von der größten, humanitären Hilfsaktion in der jüngsten Vergangenheit. Das berichtet das Internetportal salzburg24.at.
Sporthalle wird belegt:
Es ist bereits lange im Gespräch gewesen: Die ersten Asylbwewerber ziehen in die Turnhalle der Bundeswehr in Bad Reichenhall ein. Das berichtet heimatzeitung.de heute.
Die ersten Bewohner sind fünf Burschen im Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Nach Auskunft des Landratsamtes soll die Halle ausschließlich für minderjährigen Flüchtlinge dienen. Und zwar jeweils für nur wenige Tage wenn es in Freilassing Engpässe bei der weiteren Verteilung in ganz Bayern gibt.
Gerade minderjährige Alleinreisende sollen nicht einfach mit vielen Erwachsenen zusammen untergebracht werden, heißt es aus dem Landratsamt. Mädchen werden nicht in der Bundeswehrsporthalle einquartiert.
Grabner heute bei Seehofer
In der Flüchtlingskrise spricht er heute ganz oben vor: Der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner, trifft sich im Laufe des Tages mit Ministerpräsident Horst Seehofer.
Wo und wann dieses Treffen stattfindet, ist aber noch unklar. Laut der Passauer Neuen Presse findet in Deggendorf ein Geheimtreffen statt. Dort wollen sich die von der Flüchtlingskrise betroffenen Landräte mit Seehofer über einen Aufnahmestopp unterhalten, heisst es. Allerdings berichtet das Internetportal bgland24.de, dass sich Grabner am Abend in München mit Seehofer trifft. Das würde die Veranstaltung in Deggendorf für ihn überflüssig machen. Eines ist aber sicher: Bei dem Gespräch wird es auch um die von der CSU geforderten Transitzonen gehen.
Geheimtreffen der betroffenen Landräte?
Das hört sich zumindest mal sehr mysteriös an: In Deggendorf findet heute offenbar ein Geheimtreffen zur Flüchtlingskrise statt. Die Auswirkungen dieses Treffens könnten auch Folgen für die Grenzregion in Südostoberbayern haben.
Nach Informationen der Passauer neuen Presse treffen sich die von der Flüchtlingskrise betroffenen Landräte heute mit Ministerpräsident Horst Seehofer. Ziel ist offenbar ein Aufnahmestopp an der bayerisch-österreichischen Grenze. Ob auch der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner, an dem Treffen teilnimmt ist nicht bekannt.
Vorab hat Grabner aber bereits grundsätzlich die Idee zur Einführung von Transitzonen begrüßt. Man muss wieder einen geordneten Zugang bekommen. Es kommt aber auf die genaue Ausgestaltung an, so Grabner. Laut dem Landrat kann das nur gelingen, wenn der Bund genügend Personal zur Verfügung stellt. Es geht aber auch um die Frage, wie viele Flüchtlinge dort versorgt werden sollen. Grabner kann sich nicht vorstellen, im Landkreis etwas zu finden, wo 10.000 Menschen untergebracht werden können.
Transitzone auch im BGL?
Drohen Lager mit Zehntausenden Flüchtlingen an der Grenze? Auch im Berchtesgadener Land wird über die CSU-Idee gerätselt, Transitzonen für Flüchtlinge einzurichten. Landrat Georg Grabner könnte sich grundsätzlich solche Transitzentren vorstellen.
Man muss wieder einen geordneten Zugang bekommen. Es kommt aber auf die genaue Ausgestaltung an, so Grabner. Laut dem Landrat kann das nur gelingen, wenn der Bund genügend Personal zur Verfügung stellt. Es geht aber auch um die Frage, wie viele Flüchtlinge dort versorgt werden sollen. Grabner kann sich nicht vorstellen, im Landkreis etwas zu finden, wo 10.000 Menschen untergebracht werden können.
Zwischenzeitlicher Aufnahmestopp
Unterdessen liegt ein stressiger Flüchtlingstag hinter der Stadt Freilassing. In der Nacht auf gestern ist die Notunterkunft überfüllt gewesen. An der Grenze hat es deshalb fast den ganzen Tag einen Aufnahmestopp gegeben. Erst gegen 17 Uhr sind gestern wieder Flüchtlinge registriert worden. In der Unterkunft sind am Nachmittag noch etwa 1.000 Flüchtlinge untergebracht gewesen.
Der Großteil ist noch am Abend mit Sonderzügen zu einer Erstaufnahmeeinrichtung gebracht worden. Auf Salzburger Seite haben währenddessen rund 1.000 weitere Flüchtlinge auf den Grenzübertritt nach Deutschland gewartet.